Inzwischen steht er unter Hausarrest:

Mein Sohn "klaut" immer wieder Geräte wie z. B. Klammern, um eine Festung zu bauen.
Jetzt kommt meine große Rache, ich schnappe mir seine Spielzeugautos (ok, um ehrlich zu sein: meine auch), um sie in Szene zu setzen. Zum Beispiel den Porsche 911 Targa von 1973. Einer meiner absoluten Favoriten. Und das nicht nur in 1:43!

Gestern fragte mich mein 6-Jähriger: "Was ist Kreativität?"

"Erstens: Gib mir dein Spielzeugauto. Noch einmal. Dann nimmst du deine Vorstellungskraft, etwas handwerkliches Geschick und eine Prise persönlichen Mojo und legst los. Und vergessen Sie nie das Kind in Ihnen. Dann baust du eine Straße aus Pappe und Kreide, gehst in den Vorgarten und machst ein Fahrfoto mit dem Porsche 918 Spyder."

Und viel Spaß!

Heute: Leidenschaft.
Mein 6-jähriger Sohn fragte mich: "Ist das ein Job? Fotos von Spielzeugautos zu machen, als wären sie echt?" Ich antwortete: "Nein, das ist es nicht. Aber ich habe das Glück, einen Job zu haben, bei dem ich das tun kann, was ich am liebsten tue. Fotografie. Also mache ich es, auch wenn mich niemand dafür bezahlt. Und wenn man sehr viel Glück hat, vertrauen der Kunde und die Agentur einem und man kann auch im Job das tun, was einem durch den Kopf geht! Das ist der Hauptgewinn."

Homeschooling-Wochenende.
Okay, heute kein Unterricht. "Ihr könnt eure eigenen Autos zum Fotografieren benutzen", sagt der Sechsjährige.
"Genau!" sage ich. "Nach unserem Shooting für die Porsche-Kampagne LEBEN INTENSIVIERT in Taipeh überreichte mir Yannick von Porsche Asia Pacific den kleinen roten Macan als Geschenk!

Jetzt geht's los...

Homeschooling am Sonntag?
Niemals! Heute kein Unterricht. Stattdessen erzähle ich dem Nachwuchs von Nevada und der Fahrt mit einem Porsche durch die Wüste, was ein tolles Erlebnis ist. Zur besseren Veranschaulichung stellen wir die Wüste einfach nach. Mit Steinen aus Sylter Treibholz. Und Vogelsand. Und den komischen Blicken der Nachbarn, die sich (mal wieder) fragen: "Was zum Teufel macht der denn da?!"

Montag! Wieder zu Hause unterrichten!⠀
"Hey Papa, heute ist schönes Wetter, können wir statt der Schule einen Ausflug machen?", fragt der Kleine. "Klar! Wir nehmen eines der schönsten Autos, die je gebaut wurden, den Citroen DS 19, genannt "Die Göttin", und fahren in einen Fliederwald!" Und dann rollt er wieder mit den Augen und sagt, wie so oft an diesem Tag: "Oh Mann, Papa... Das ist doch nur ein Spielzeugauto."⠀
Und jetzt kommt die Lektion für heute: "Vergiss nie deine Vorstellungskraft und die Macht deiner Fantasie. Sie wird dir helfen, zu reisen, zu fliegen, zu gehen, zu fahren, wohin und wie auch immer du willst."

Homeschooling mit einem Fotografen:
Der kleine Junge fragt: "Wird das denn nie langweilig?" Ich sage: "Niemals! Es gibt so viel zu entdecken und zu fotografieren und Geschichten zu erzählen. Und wenn man oft die Perspektive wechselt, kann man den Betrachter immer wieder überraschen."
"Was soll das heißen?" "Nun, wenn du etwas suchst, zum Beispiel deinen Lamborghini Centenario, ändere deine Perspektive, vielleicht ist er unter dem Bett. "Oder vielleicht hat dein Vater ihn gestohlen und fotografiert ihn im Garten."

Homeschooling an einem Regentag.
"Können wir jetzt Mathe machen?!", fragt das Kind. "Ich wünschte, wir könnten", sage ich. "Aber jetzt müssen wir uns um die Bildbearbeitung kümmern, ein bisschen nachbearbeiten, die Akkus aufladen, die Geräte aufräumen, die Daten pflegen und Bilder posten. Und schauen, was die Kollegen so treiben." "Fotografie ist nicht nur das Fotografieren", wundert er sich. "Nein, das ist der kleinste Teil." "Fotografie ist wirklich Arbeit!" "So kann man es auch sehen.

Für mich sind alle Bereiche Teil eines großen Geschenks für mich".

Ich habe meinem Sohn zu seinem 5. Geburtstag eine eigene Kamera geschenkt. Mit ihr fotografiert er alles Mögliche aus allen Perspektiven. Vor einiger Zeit gefielen ihm die Füße am besten. Darüber werde ich später nachdenken. Aber er zeigt mir immer wieder, wie spannend es sein kann, die gewohnte Perspektive zu verlassen. Und das Vertraute immer wieder neu zu entdecken. Es gibt Stücke und Teile in unserer Realität, die uns nicht immer bewusst sind. Die wir aus den Augenwinkeln heraus wahrnehmen. Diese Szenen, Dinge, Gegenstände, Menschen landen im Flusensieb unserer Wahrnehmung.
Manchmal lohnt es sich, zu schauen, was sich hinter diesen Gedankenfiltern verbirgt.
Oder wie Douglas Adams sagte: "Die Realität ist häufig ungenau."

"Heute ist ein Feiertag, Papa, nicht wahr?" "Ja, das stimmt", sage ich. "Warum arbeitest du dann?" "Ganz einfach, weil ich es nicht als Arbeit betrachte. Ich habe das Glück, einen Job zu haben, bei dem ich das tun kann, was ich liebe und am liebsten tue. Fotografie." "Dad. Du fotografierst Spielzeugautos, entspann dich ..." "Okay, okay. Was willst du machen, wenn du groß bist? "Ich werde Fotograf, damit ich mit Autos spielen kann, oder Erzieher, damit ich anderen sagen kann, was sie tun sollen."

Das stimmt.

Homeschooling mit einem Fotografen.
"Hey Dad, müssen wir heute diese Schulsachen machen? Ich möchte heute etwas richtig Cooles machen, bitte!"
"Kein Problem. Du kannst alles machen, was du willst. Du kannst fliegen, mit Walen schwimmen, auf dem Mond spazieren gehen und sogar einen fantastischen Porsche 911 E Targa von 1973 fahren! Willst du wissen, wie?"
Der Junge rollt mit den Augen: "Benutzt du deine Fantasie?" "Nein, Photoshop!" Großes Gelächter. Auf meiner Seite.

"Hey Papa, du siehst heute so traurig aus." sagt der Junge.
"Ja, denn ich vermisse einige Dinge, die mir wichtig sind und die mir am Herzen liegen." "Was zum Beispiel?" "Naja, wie zum Beispiel schöne Bilder an aufregenden Orten zu machen, zu reisen, Bilder und Orte zu finden. Geschichten mit Bildern zu erzählen. Mit tollen und kreativen Menschen zu arbeiten."
Der Junge sagt: "Gestern hast du gesagt, dafür ist Photoshop da". "Das ist nicht alles. Es gibt Dinge, die man nur mit echten Fotos umsetzen kann..." "Okay, das verstehe ich. Du wirst es wieder tun. Warum machst du in der Zwischenzeit nicht eine Spritztour mit dem Targa durch den Fliederwald?" "Okay, mache ich." "Ach, eins noch, Papa..." "Ja, was denn?" "Du fährst aus der Reihe."

"Hey Dad, ich dachte, du bist Fotograf, warum sitzt du immer vor dem Computer?"
"Nun, das Fotografieren ist nur ein Teil der Arbeit. Der Rest ist Nachbearbeitung, Retusche und so weiter. Das muss man immer wieder neu lernen." "Was? Lernen? Aber du bist doch erwachsen!", schreit der Knirps.
sage ich: "Das stimmt, zumindest was das Alter angeht. Aber man muss immer etwas Neues lernen. Das macht doch auch Spaß!" Er ist skeptisch. "Na ja, ich weiß nicht. Sitzt du deshalb schon seit Stunden vor dem Bildschirm?" "Ja, und weil deine Mutter mir gesagt hat, ich soll die Spülmaschine ausräumen."

Wildes Augenrollen.

"Wurde nicht alles irgendwann einmal fotografiert?", fragt der Junge. "Gute Frage!" sage ich. "Nein, es gibt noch so viel zu entdecken. Und außerdem verändert sich die Welt ständig. Und der eigene Blickwinkel auch. Außerdem macht es immer wieder Spaß, neue Perspektiven auszuprobieren, neue Techniken, alte Techniken, neue Ideen und alte Ideen neu zu entwickeln. Man entwickelt sich ständig weiter. Das ist eine Sache, die ich an der Fotografie liebe."
"Okay, es gibt also noch viele Straßen, auf denen man Autos fotografieren kann."
"Straßen? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen!"
"Du bist der Papa, Papa!" (Es war das Bild mit dem DeLorean aus "Zurück in die Zukunft II")